Mit dem Bus geht es tief in die Hügellandschaft Pingxi, nahe Taipei. Da es keine freien Sitze mehr gibt, verbringe ich die knappe Stunde bis zum Ziel auf dem Boden, und beobachte, wie die im Nebel versinkenden Berge an mir vorbei ziehen. Immer wieder führt der Weg über Brück, entlang dunkler Flüsse die sich tief in den Fels gegraben haben, vorbei an Fasserfällen. Hier und da kommen wir an einem kleinen Dorf vorbei, aus Wellblechhäuschen, oder dem traditionellen, roten Backstein. Vor den Haustüren stehen alte Frauen und beobachten wie ein Bus nach dem anderen zwischen den Hügeln verschwindet. Es geht zum Himmels-Lichter Fest.
Der kleine Ort am steilen Flussufer ist voll von Menschen. Überall drengen sich die Menschen zu den Essensbuden, kaufen gegrillte Reh-Spiesse, fritierte Tintenfische, oder Doumbling. Das wichtigste ist allerdings die Laterne, so ein ca. 1.5 m hoher Ballon aus Papier, auf den man seine Wünsche schreibt und dann am Abend in den Himmel steigen läst. Der Anblick ist ... unbeschreiblich. Tausende von diesen Lichtern steigen an diesem Abend in den Himmel und leuchten mit ihrem orangen Licht noch aus weiter Ferne, bevor sie dann als schwarze Schatten wieder zur Erde segeln. Einige dieser Laternen allerdings haben weniger Glück, fangen Feuern oder verfangen sich in Stromkabeln...
Ich stehe auf einer Brücke, rauche eine Zigarette und beobachte wie sich die Laternen im Wasser des Flusses spiegeln, als aus dem Bäumen 300 Laternen gesponsort von Taiwans Nationalpartei in den Himmel steigen, das zeichen für mich, mich bald auf den Weg zum Bus zu machen, wenn ich noch heute zu Hause ankommen will. Und währen Meng Zhi und ich uns durch die Menschenmenge schieben, kommen uns auf einmal ganz viele Polizisten entgegen, die alle Leute zur Seite schieben, und uns daran erinnern nur die rechte Hand hin zu halten... und WAAS, 馬英九 Mǎ Yīngjiǔ, Taiwans Präsident kommt? Und tatsächlich, der Präsident läuft den Weg hinunter,normale trainer Jacke, freundlich... alle grüssend. Als er mich sieht, fragt er mich sogleich, woher ich kommen würde... und verabschiedet sich mit den Worten "es freut mich"!... Ja mich auch - wenn das mal kein Erlebnis ist.
Bilder (von den Laternen, nicht vom Präsidenten) kommen...
台灣 Taiwan
Samstag, 4. Februar 2012
Freitag, 3. Februar 2012
Drei Bilder
Es ist schon eine Weile her, als ich das letzte mal etwas geschrieben habe und um ehrlich zu sein, fällt mir auch dieses Mal nicht sonderlich viel ein. Taiwan ist einfach nicht mehr exotisch genug für mich, auch wenn ich hin und wieder über gewisse Dinge staune...
Aus diesem Grund nur ein kurzer Kommentar zu den letzten drei Bildern.
Das zweite Bild (von oben nach unten) zeigt das Regierungsgebäude in Taipei, welches ich mir am Freitag vor den Wahlen 2012 noch einmal angeguckt habe, in der Hoffnung, dass es hier nach den Wahlen zu wilden Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der Nationalpartei und denen der Opposition kommen wird und ich dann sagen kann "ICH WAR HIER". Mein Hoffen war vergebens. Die Nationalpartei wurde wiedergewählt und das mit deutlicher Mehrheit... was Ansgesichts der politischen Veränderungen in der Welt zumindest im Moment vielleicht noch besser ist.
Das dritte Bild zeigt meine Einkäufe zum chineischen Neujahr. Es gibt getrocknete Drachenaugen, getrocknete Früchte, spezielles Gebäck und zwei Flschen "Yuan Zhu Min" Wein. Das Beste ist allerdings auf diesem Bild nicht zu sehen: Ich habe Majian gelernt, diese chinesiche Spiel mit den Steinen, auf denen lauter verschiedene Zeichen drauf sind. Ganze Nachtmittage habe ich so spielend verbracht.. wozu sonst hat man eine Woche frei.
Das vierte Bild zeigt einen Tempel in einem Park in Taipei, nahe dem Regierungsgebäude und würde ganz gut zu einem Text über die Tempel in Taiwan passen, den ich vor einiger Zeit begonnen hatte zu schreiben...
Denn in Taiwan gibt es zwei Arten von Tempeln. Die einen sind solche, wie auch auf diesem Bild abgebildet. Diese Art von Tempel ist für das Jenseits, das Leben nach dem Sein, oder dem Sein nach dem Leben... die andere Art von Tempel ist für die kleinen Wünsche des Diesseits. Erkennbar sind sie an leuchtenden Schildern auf denen 7/11, Family Mart, oder ähnliches steht. Wer so einen Tempel betritt, dem werden alle irdischen Wünsche gegen eine kleine Spende erfüllt. Bier, Essen, Überweisungen, Zugtickets, Müll-Entsorgung, eine warme Tasse Caffee, selten auch mal Klavier live-Musik. Von beiden Arten von Tempeln gibt es mehr als 5000 Stück in Taiwan und ebenfalls gemein ist ihnen der sichere, unerschütterte Glaube der Taiwanesen in sie.
Fragen, Diskussionen u.ä. bitte nicht zögern!
Aus diesem Grund nur ein kurzer Kommentar zu den letzten drei Bildern.
Das zweite Bild (von oben nach unten) zeigt das Regierungsgebäude in Taipei, welches ich mir am Freitag vor den Wahlen 2012 noch einmal angeguckt habe, in der Hoffnung, dass es hier nach den Wahlen zu wilden Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der Nationalpartei und denen der Opposition kommen wird und ich dann sagen kann "ICH WAR HIER". Mein Hoffen war vergebens. Die Nationalpartei wurde wiedergewählt und das mit deutlicher Mehrheit... was Ansgesichts der politischen Veränderungen in der Welt zumindest im Moment vielleicht noch besser ist.
Das dritte Bild zeigt meine Einkäufe zum chineischen Neujahr. Es gibt getrocknete Drachenaugen, getrocknete Früchte, spezielles Gebäck und zwei Flschen "Yuan Zhu Min" Wein. Das Beste ist allerdings auf diesem Bild nicht zu sehen: Ich habe Majian gelernt, diese chinesiche Spiel mit den Steinen, auf denen lauter verschiedene Zeichen drauf sind. Ganze Nachtmittage habe ich so spielend verbracht.. wozu sonst hat man eine Woche frei.
Das vierte Bild zeigt einen Tempel in einem Park in Taipei, nahe dem Regierungsgebäude und würde ganz gut zu einem Text über die Tempel in Taiwan passen, den ich vor einiger Zeit begonnen hatte zu schreiben...
Denn in Taiwan gibt es zwei Arten von Tempeln. Die einen sind solche, wie auch auf diesem Bild abgebildet. Diese Art von Tempel ist für das Jenseits, das Leben nach dem Sein, oder dem Sein nach dem Leben... die andere Art von Tempel ist für die kleinen Wünsche des Diesseits. Erkennbar sind sie an leuchtenden Schildern auf denen 7/11, Family Mart, oder ähnliches steht. Wer so einen Tempel betritt, dem werden alle irdischen Wünsche gegen eine kleine Spende erfüllt. Bier, Essen, Überweisungen, Zugtickets, Müll-Entsorgung, eine warme Tasse Caffee, selten auch mal Klavier live-Musik. Von beiden Arten von Tempeln gibt es mehr als 5000 Stück in Taiwan und ebenfalls gemein ist ihnen der sichere, unerschütterte Glaube der Taiwanesen in sie.
Fragen, Diskussionen u.ä. bitte nicht zögern!
Montag, 2. Januar 2012
新年快樂 - Happy New Year und was davor war.
Bevor ein neues Jahr beginnen kann, muss das alte erst einmal würdig beendet werden. Gehen wir einmal eine Woche zurück, oder auch zwei – es ist eh nicht so wichtig. Wichtig ist, dass noch alles getan wird, was 2011 noch getan werden muss. Aus diesem Grund habe ich mir ein Busticket in den Süden gekauft um... nein, der eigentliche Grund war, dass ich nach drei Wochen Dauerregen in Taipei, zwischen all diesen Betonbauten endlich wieder in die Sonne wollte, in den Süden der Insel, wo es schön warm ist und wo die Betonbauten nicht ganz so hoch sind. Tatsächlich scheint sich die Landschaft mit jedem Kilometer zu verändern... aus nass graugrün wird orangegrün, wird Frühling.
Hier und da ein paar abgemähte Zuckerrohrfelder, Reisfelder, alte Fabriken, ausgetrocknete Flussbetten in denen ein paar Bauern Gemüse anbauen und weisse Vögel nach Würmern stochern...Gegen Abend komme ich in Kaohsiung an. Es ist war, ein leichter Abendwind weht mir meine Haare in die Augen und mit einem Rollkoffer in der einen Hand, Meng Zhi 孟芷 in der anderen schlender ich durch die Strassen von Kaohsiung – es könnte nicht besser sein.
Es ist fast eineinhalb Jahre her, da habe ich einigen in Taiwan versprochen, dass ich zurück nach Taiwan kommen werde – nächstes Jahr! Es ist also höchste Zeit. Der zweite Tag im Süden besuche ich alte Freunde und Bekannte unter anderem meine alte Gastfamilie. Eigentlich wollte ich nur mal vorbei schauen, statt dessen gab es eine (gefühlt) halbe Kuh zum essen (gegrillt), Wein, Fisch, Bananen, Tee als Willkommensgeschenk, viele Fotos und mehr. Der Schulleiter und seine Frau sind auch da und Pong Pong. Pong Pong? Richtig, das war der, der mir mal seine Gitarre für eine Weile geliehen hatte (da er, wie er sagt, eh nie drauf spielt und noch ganz viele andere hat) und als Pong Pong aus seinem Auto steigt, fröhlich wie sein Name schon klingt, trägt er die besagte Gitarre in der Hand. „here for you, I’ve promised you, next time you come to Taiwan I’ll give it to you“... richtig, das hatte er mal, aber dass er das ernst meinte? Und heute war also “next time”. Ich frage zur Sicherheit noch einmal nach, und noch einmal, und... aber Pong Pong bleibt dabei. Die Gitarre gehört mir.
Am dritten Tag fahre ich mit dem Bus und mit der Gitarre zurück in den Norden. Aus dem Frühling wird wieder graugrün und dunkel, doch meine Laune bleibt. Zumindest für eine ganze Weile. Sogar als ich am Montag wieder in das Büro schlendere, pfeifend wie immer, ist alles nur halb so schlimm. Zumindest für eine ganze Weile.
Es gibt da eine Ecke bei uns in der Wohnung, bzw. es gibt da viele Ecken in der Wohnung, aber die meisten sind leer und dunkel. Aber es gibt da eine Ecke, da stehen auf der Fensterbank zwei Zimmerpflanzen, ein paar Fotos, Malereinen, ein Schaf (aus zwei Pfeifenstopfern gebastelt) und ein Fotoalbum, was darauf wartet vollgeklebt zu werden. In dieser Ecke stehen auch zwei Stühle und ein alter Gartentisch. Wenn nicht gearbeitet werden muss, kann man hier wunderschön sitzen, etwas hinaus über die Stadt und die Hügel gucken, wie sie hinter einem Regenschleier verschwinden. Seit neusten kann man hier auch sitzen und Kaffee trinken. Vor ein paar Tagen, auf dem Weg zum Kino, komm ich plötzlich an einem kleinen Laden vorbei in dem es Töpfe, Teller, Vasen, Teekannen, Schüsseln, Schalen, Löffel, Stäbchen, Gläser, Woks, Krüge und noch viel mehr gibt und eben auch eine Kaffeekanne. Eine im spätromantischen Stil, oder wie aus einem alten Bahnhofrestaurant der 1920. Höchstwahrscheinlich nicht original, aber passend und schön.
Mein Jahr 2011 endet mit einer neuen Gitarre, einer Kaffekanne, ein paar Zigarillos und ein paar Dosen Bier. Zu essen gibt es Pizza und das Feuerwerk was hinter einer Rauchwolke verschwindet versucht dem Jahr zu einem würdigen Ende zu verhelfen. Das neue Jahr hingegen fühlt sich eher an wie Montag morgen. Es ist wieder grau, die Seiten meiner Gitarre habe ich immer noch nicht neu aufgezogen dafür hat meine Chefin andere Seiten aufgezogen, als ich am Montag ins Büro komme.
Aber eigentlich ist ein neues Jahr auch nichts anderes, als eine neue Woche, nur etwas länger, und gegen Ende wird es immer besser.
Hier und da ein paar abgemähte Zuckerrohrfelder, Reisfelder, alte Fabriken, ausgetrocknete Flussbetten in denen ein paar Bauern Gemüse anbauen und weisse Vögel nach Würmern stochern...Gegen Abend komme ich in Kaohsiung an. Es ist war, ein leichter Abendwind weht mir meine Haare in die Augen und mit einem Rollkoffer in der einen Hand, Meng Zhi 孟芷 in der anderen schlender ich durch die Strassen von Kaohsiung – es könnte nicht besser sein.
Es ist fast eineinhalb Jahre her, da habe ich einigen in Taiwan versprochen, dass ich zurück nach Taiwan kommen werde – nächstes Jahr! Es ist also höchste Zeit. Der zweite Tag im Süden besuche ich alte Freunde und Bekannte unter anderem meine alte Gastfamilie. Eigentlich wollte ich nur mal vorbei schauen, statt dessen gab es eine (gefühlt) halbe Kuh zum essen (gegrillt), Wein, Fisch, Bananen, Tee als Willkommensgeschenk, viele Fotos und mehr. Der Schulleiter und seine Frau sind auch da und Pong Pong. Pong Pong? Richtig, das war der, der mir mal seine Gitarre für eine Weile geliehen hatte (da er, wie er sagt, eh nie drauf spielt und noch ganz viele andere hat) und als Pong Pong aus seinem Auto steigt, fröhlich wie sein Name schon klingt, trägt er die besagte Gitarre in der Hand. „here for you, I’ve promised you, next time you come to Taiwan I’ll give it to you“... richtig, das hatte er mal, aber dass er das ernst meinte? Und heute war also “next time”. Ich frage zur Sicherheit noch einmal nach, und noch einmal, und... aber Pong Pong bleibt dabei. Die Gitarre gehört mir.
Am dritten Tag fahre ich mit dem Bus und mit der Gitarre zurück in den Norden. Aus dem Frühling wird wieder graugrün und dunkel, doch meine Laune bleibt. Zumindest für eine ganze Weile. Sogar als ich am Montag wieder in das Büro schlendere, pfeifend wie immer, ist alles nur halb so schlimm. Zumindest für eine ganze Weile.
Es gibt da eine Ecke bei uns in der Wohnung, bzw. es gibt da viele Ecken in der Wohnung, aber die meisten sind leer und dunkel. Aber es gibt da eine Ecke, da stehen auf der Fensterbank zwei Zimmerpflanzen, ein paar Fotos, Malereinen, ein Schaf (aus zwei Pfeifenstopfern gebastelt) und ein Fotoalbum, was darauf wartet vollgeklebt zu werden. In dieser Ecke stehen auch zwei Stühle und ein alter Gartentisch. Wenn nicht gearbeitet werden muss, kann man hier wunderschön sitzen, etwas hinaus über die Stadt und die Hügel gucken, wie sie hinter einem Regenschleier verschwinden. Seit neusten kann man hier auch sitzen und Kaffee trinken. Vor ein paar Tagen, auf dem Weg zum Kino, komm ich plötzlich an einem kleinen Laden vorbei in dem es Töpfe, Teller, Vasen, Teekannen, Schüsseln, Schalen, Löffel, Stäbchen, Gläser, Woks, Krüge und noch viel mehr gibt und eben auch eine Kaffeekanne. Eine im spätromantischen Stil, oder wie aus einem alten Bahnhofrestaurant der 1920. Höchstwahrscheinlich nicht original, aber passend und schön.
Mein Jahr 2011 endet mit einer neuen Gitarre, einer Kaffekanne, ein paar Zigarillos und ein paar Dosen Bier. Zu essen gibt es Pizza und das Feuerwerk was hinter einer Rauchwolke verschwindet versucht dem Jahr zu einem würdigen Ende zu verhelfen. Das neue Jahr hingegen fühlt sich eher an wie Montag morgen. Es ist wieder grau, die Seiten meiner Gitarre habe ich immer noch nicht neu aufgezogen dafür hat meine Chefin andere Seiten aufgezogen, als ich am Montag ins Büro komme.
Aber eigentlich ist ein neues Jahr auch nichts anderes, als eine neue Woche, nur etwas länger, und gegen Ende wird es immer besser.
Mittwoch, 21. Dezember 2011
第二個禮拜, 2.Woche
Es regnet, ich sitze hinten im Auto, die Knie bis zum Kin, der Fahrer hat den Sitz sehr weit nach hinten gedreht. Der Kameramann sitzt vorne und raucht. Schwarze Lederjacke,die Kamera auf dem Schoss...Er wechselt die Batterien des Mikrophon aus, prüft den Bildschirm.. usw. alles sieht sehr routinemässig aus. Neben mir die Reporterin, nicht älter als ich selber, sie macht ein paar Anrufe ehe sie mir erklär worum es geht. So viel wie ich verstanden habe geht es um die Rechte der indigenen Bevölkerung Taiwans (Yuan Zhu Min), welche im der Politik zu wenig berücksichtigt werden, weswegen scheint es eine Gesetzesänderung gegeben zu haben, welche für Unruhe sorgt. Der Fahrer des Wagens saust über die Autobahnen, die auf auf Stelzen durch die Stadt führen, ... ja Taiwan ist moderner und schneller geworden. Beim Regierungsgebäude bekomme ich einen Aufkleber der mich als Mitglied eines Pressteams identifiziert oder markiert und nach einem kritischen Blick des Wachtmannes darf ich eintreten. Der Raum ist bereits voll von Reportern, die versuchen sich möglichst perfekt zu platzieren. An der Wand hängt ein selbstgebasteltes Plakat welches sich während der Konferenz noch von der Wand lösen wird. Von links nach rechts, eine junge Frau (indigene, wie auch alle anderen), mit traditionaler Jacke der indigenen Gruppen Taiwans, ein harter und verzweifelter Blick, ein Herr ca. 50, dünne, brille, Jacket. Er scheint hier irgendwie einer der wichtigsten zu sein und leitet auch später die Pressekonferenz. Anschliessend eine Frau die erst mal gar nichts mit Politik zu tun hat, und... ich sollte recht behalten. Sie ist eigentlich Sängerin, weswegen sie ihrer politische Rede, Anklage mit einem Gesang beginnt, der, zumindest für sie so emotional ist, dass sie in Tränen ausbricht. Daneben ein Herr mit locken, eine Seltenheit in Taiwan.
Auch er hat diesen harten Blick, der einem verrät, dass er es ernst meint. Wieder eins weiter sitzt der Ehemann der Sängerin wie ich später erfahre. Er trägt ein Kopftuch mit seinem politischen Kampfspruch drauf, ein gelbes Handtuch über die Schultern, einen ausgefranzten Wollpullover, der sich über seinen Bauch spannt, dazu eine Art Rock aus braunem Leinen trotz seines schlichten Aussehens scheint er informiert zu sein und weiss über die Situation der indigene Bevölkerung In China zu berichten (die Goumintang, Taiwans Nationalpartei kommt aus China).Und zu guter letzt eine Dame ... die einfach nach Büro aussieht,... sich auch für die Interessen der indigene Bevölkerung einsetzt. Ob sie selber einer Gruppe angehört, weiss ich nicht. Die Cameras laufen, zoomen, drehen sich, Fotoapparate blitzen usw.
Auch er hat diesen harten Blick, der einem verrät, dass er es ernst meint. Wieder eins weiter sitzt der Ehemann der Sängerin wie ich später erfahre. Er trägt ein Kopftuch mit seinem politischen Kampfspruch drauf, ein gelbes Handtuch über die Schultern, einen ausgefranzten Wollpullover, der sich über seinen Bauch spannt, dazu eine Art Rock aus braunem Leinen trotz seines schlichten Aussehens scheint er informiert zu sein und weiss über die Situation der indigene Bevölkerung In China zu berichten (die Goumintang, Taiwans Nationalpartei kommt aus China).Und zu guter letzt eine Dame ... die einfach nach Büro aussieht,... sich auch für die Interessen der indigene Bevölkerung einsetzt. Ob sie selber einer Gruppe angehört, weiss ich nicht. Die Cameras laufen, zoomen, drehen sich, Fotoapparate blitzen usw.
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Ankunft Dezember 2011
Eine dunkel graue Wolkendecke haengt ueber der Stadt, die obersten Stockwerke der Hochhaeuser sind verhangen und es regnet in Stroemen. Ein kalter Wind kraempelt meinen Regenschirm um, und ich beschliessen ihn zusammen zu klappen und mich mit meiner Kaputze zu friend zu geben. Das Wasser rinnt ueber die Strasse, ueber die neuen Gehwege, den neuen Asphalt, schimmert im Schein der neuen Strassenbeleuchtung. Innerhalb weniger Jahre hat sich Taipei zu einer modernen Stadt entwickelt. Ganz anders als der Sueden der Insel, hat die Stadt im Norden einen modernen, hecktischen Charakter, mit einer schreienden, verkehrslauten Fassade.
Die Gebaeude reichen weit hinauf – ich selber wohne in einer ebenso modernen Wohnung im 13. Stockwerk- zwischen den Betonriesen schlaengeln sich auf hohen Pfeilern Autobahnen, und Hochtrassen der MRT wie lange Baender hindurch und sollen mit ihrer gruenblauen Farbe and Fluesse erinnern. Unter diesen Verkehrsstroemen sollen Palmen, Buesche und Blumen das Leben lebenswerter machen. Doch hier und da konnte sich der alte Charm der Stadt erhalten, die kleinen Gassen mit vielen kleinen Garkuechen, Restaurants in denen man zu Taipeipreisen (also teurer, als sons two auf der Insel) Doublings, Nudeln, Reis, Entenhaelse und mehr bekommt. Doch wo fange ich an, nach eineinhalb Jahren? Nichts von dem ist wirklich neu fuer mich, schliesslich ist es nicht das erste Mal, dass ich in Taiwan bin. Es ist vielmehr ein Gefuehl, wie es vielleicht Kinder empfinden, wenn sie vor einer Schokoladentafel sitzen, voller Erwartung und mit dem sicheren Gefuehl, dass sie gut schmecken wird. Genaus geht es mir wenn ich wieder vor einer Garkueche stehe, die Entenhaelse beguachte, der Regen vom Wellblechdach in den Nacken tropft, es nach gekochtem Fleisch riecht und ich mir die ersten Doublings nach einer viel zu langen Zeit bestelle.
Doch nicht alles ist gleich, wie vor eineinhalb Jahren. Ich bin weder zum Urlaub hier, noch als Freiwilliger. Diesesmal mache ich ein Praktikum beim Fernsehsender fuer indigene Bevoelkerung Taiwan. Nicht weit von meiner Wohnung, ein Stueck gegen das Wasser auf der Strasse den Huegel hinauf ist das Buero. Ein schlichtes Gebaeude im Rosa-Farbton. Mein Schreibtisch ist im vierten Stock, hintere Ecke am Fenster.
Nebenmir, gegenueber und hinter mir sitzen andere Mitarbeiter. Hier und da wechsel ich ein Wort mit ihnen, in der Regel jedoch bin ich beschaeftig, mache Internet Recherchen und schreibe kurze Artikel dazu. Da ich mir niemand sagt, wie genau ich etwas zu tun habe, ist das Resultat selten richtig. Aber wenigstens hab ich was zu tun. Meistens weiss keener hier so recht, was ich machen koennte und ich weiss es auch nicht. Aber ja, noch hab ich ja die Text, die ich schreiben muss und die muessen fertig sein, bevor die Chefin am Ende der Woche wieder kommt. Sie wird kaum zufrieden sein, denn – wie bereits gesagt – hat man mir nicht erklaert, wie die Texte sein sollten. Die Texte habe ich inzwischen unzaehlige Male durchgelesen. Ich weiss inzwischen das Kurtely Beale ein Rugbyspieler Australiens indigener Herkunft ist und fuer National Indigenous TV (NITV) als Botschafter auftritt. Ich weiss auch dass Maori TV den Maori Sport Media Award erhalten hat und dass das so besonders ist, da in diesem Fall ein indigener Fernsehsender in eine fuehrende Position gelangt ist, da sie alle 48 Spiele der Rugby Weltmeisterschaft uebertragen konnten. Zudem weiss ich S4C sich neue Strategien ueberlegt, um ein groesseres Publikum zu erreichen. Kurz um, ich beschaeftige mich mit der Frage, ob es in andere TV-Sender indigener Gruppen irgendwelche Neuigkeiten gibt, die fuer diesen Sender interessant sein koennten und schreibe dann ein paar Zeilen dazu.
Neben dieser etwas monotonen Arbeit darf ich an Fortbildunsstunden des Departement zur Internetrecherchen und Marketing Besuchen. Ein etwas gut beleibter Herr, der mich irgendwie an eine Figur aus Star Wars erinnert versucht in einem rasannten Tempo und einer ueberladenen Power Point Praesentation den Zusammenhang zwischen Internet und Marketing zu vermitteln – und das auf Chinesisch. Ich habe kaum etwas verstanden. Viel schein ich allerdings nicht verpasst zu haben, da nach der Haelfte der Zeit die meisten auf ihren Smart Phons rum tippten.
Wenn ich mal nicht arbeite (ich arbeite tatsaechlich von morgens 9 bis Abends 6 oder laenger wenn es zum Beispiel die Moeglichkeit gibt Abends beim Filmen dabei zu sein) gucke ich mir die Stadt und die Umgebung an. Garnicht so weit weg von hier gibt es eine kleine Gasse mit vielen kleinen Laeden. Die Haeuschen stehen steil am Hang, die Huegel und Berge versinken im Nebel, von der Kueste her bringt der Wind kalten Regen mit sich, der die schwarzen Hauswaende hinunter rinnt. ...
Die Gebaeude reichen weit hinauf – ich selber wohne in einer ebenso modernen Wohnung im 13. Stockwerk- zwischen den Betonriesen schlaengeln sich auf hohen Pfeilern Autobahnen, und Hochtrassen der MRT wie lange Baender hindurch und sollen mit ihrer gruenblauen Farbe and Fluesse erinnern. Unter diesen Verkehrsstroemen sollen Palmen, Buesche und Blumen das Leben lebenswerter machen. Doch hier und da konnte sich der alte Charm der Stadt erhalten, die kleinen Gassen mit vielen kleinen Garkuechen, Restaurants in denen man zu Taipeipreisen (also teurer, als sons two auf der Insel) Doublings, Nudeln, Reis, Entenhaelse und mehr bekommt. Doch wo fange ich an, nach eineinhalb Jahren? Nichts von dem ist wirklich neu fuer mich, schliesslich ist es nicht das erste Mal, dass ich in Taiwan bin. Es ist vielmehr ein Gefuehl, wie es vielleicht Kinder empfinden, wenn sie vor einer Schokoladentafel sitzen, voller Erwartung und mit dem sicheren Gefuehl, dass sie gut schmecken wird. Genaus geht es mir wenn ich wieder vor einer Garkueche stehe, die Entenhaelse beguachte, der Regen vom Wellblechdach in den Nacken tropft, es nach gekochtem Fleisch riecht und ich mir die ersten Doublings nach einer viel zu langen Zeit bestelle.
Doch nicht alles ist gleich, wie vor eineinhalb Jahren. Ich bin weder zum Urlaub hier, noch als Freiwilliger. Diesesmal mache ich ein Praktikum beim Fernsehsender fuer indigene Bevoelkerung Taiwan. Nicht weit von meiner Wohnung, ein Stueck gegen das Wasser auf der Strasse den Huegel hinauf ist das Buero. Ein schlichtes Gebaeude im Rosa-Farbton. Mein Schreibtisch ist im vierten Stock, hintere Ecke am Fenster.
Nebenmir, gegenueber und hinter mir sitzen andere Mitarbeiter. Hier und da wechsel ich ein Wort mit ihnen, in der Regel jedoch bin ich beschaeftig, mache Internet Recherchen und schreibe kurze Artikel dazu. Da ich mir niemand sagt, wie genau ich etwas zu tun habe, ist das Resultat selten richtig. Aber wenigstens hab ich was zu tun. Meistens weiss keener hier so recht, was ich machen koennte und ich weiss es auch nicht. Aber ja, noch hab ich ja die Text, die ich schreiben muss und die muessen fertig sein, bevor die Chefin am Ende der Woche wieder kommt. Sie wird kaum zufrieden sein, denn – wie bereits gesagt – hat man mir nicht erklaert, wie die Texte sein sollten. Die Texte habe ich inzwischen unzaehlige Male durchgelesen. Ich weiss inzwischen das Kurtely Beale ein Rugbyspieler Australiens indigener Herkunft ist und fuer National Indigenous TV (NITV) als Botschafter auftritt. Ich weiss auch dass Maori TV den Maori Sport Media Award erhalten hat und dass das so besonders ist, da in diesem Fall ein indigener Fernsehsender in eine fuehrende Position gelangt ist, da sie alle 48 Spiele der Rugby Weltmeisterschaft uebertragen konnten. Zudem weiss ich S4C sich neue Strategien ueberlegt, um ein groesseres Publikum zu erreichen. Kurz um, ich beschaeftige mich mit der Frage, ob es in andere TV-Sender indigener Gruppen irgendwelche Neuigkeiten gibt, die fuer diesen Sender interessant sein koennten und schreibe dann ein paar Zeilen dazu.
Neben dieser etwas monotonen Arbeit darf ich an Fortbildunsstunden des Departement zur Internetrecherchen und Marketing Besuchen. Ein etwas gut beleibter Herr, der mich irgendwie an eine Figur aus Star Wars erinnert versucht in einem rasannten Tempo und einer ueberladenen Power Point Praesentation den Zusammenhang zwischen Internet und Marketing zu vermitteln – und das auf Chinesisch. Ich habe kaum etwas verstanden. Viel schein ich allerdings nicht verpasst zu haben, da nach der Haelfte der Zeit die meisten auf ihren Smart Phons rum tippten.
Wenn ich mal nicht arbeite (ich arbeite tatsaechlich von morgens 9 bis Abends 6 oder laenger wenn es zum Beispiel die Moeglichkeit gibt Abends beim Filmen dabei zu sein) gucke ich mir die Stadt und die Umgebung an. Garnicht so weit weg von hier gibt es eine kleine Gasse mit vielen kleinen Laeden. Die Haeuschen stehen steil am Hang, die Huegel und Berge versinken im Nebel, von der Kueste her bringt der Wind kalten Regen mit sich, der die schwarzen Hauswaende hinunter rinnt. ...
Freitag, 25. November 2011
Abonnieren
Posts (Atom)