Mittwoch, 21. Dezember 2011

第二個禮拜, 2.Woche

Es regnet, ich sitze hinten im Auto, die Knie bis zum Kin, der Fahrer hat den Sitz sehr weit nach hinten gedreht. Der Kameramann sitzt vorne und raucht. Schwarze Lederjacke,die Kamera auf dem Schoss...Er wechselt die Batterien des Mikrophon aus, prüft den Bildschirm.. usw. alles sieht sehr routinemässig aus. Neben mir die Reporterin, nicht älter als ich selber, sie macht ein paar Anrufe ehe sie mir erklär worum es geht. So viel wie ich verstanden habe geht es um die Rechte der indigenen Bevölkerung Taiwans (Yuan Zhu Min), welche im der Politik zu wenig berücksichtigt werden, weswegen scheint es eine Gesetzesänderung gegeben zu haben, welche für Unruhe sorgt. Der Fahrer des Wagens saust über die Autobahnen, die auf auf Stelzen durch die Stadt führen, ... ja Taiwan ist moderner und schneller geworden. Beim Regierungsgebäude bekomme ich einen Aufkleber der mich als Mitglied eines Pressteams identifiziert oder markiert und nach einem kritischen Blick des Wachtmannes darf ich eintreten. Der Raum ist bereits voll von Reportern, die versuchen sich möglichst perfekt zu platzieren. An der Wand hängt ein selbstgebasteltes Plakat welches sich während der Konferenz noch von der Wand lösen wird. Von links nach rechts, eine junge Frau (indigene, wie auch alle anderen), mit traditionaler Jacke der indigenen Gruppen Taiwans, ein harter und verzweifelter Blick, ein Herr ca. 50, dünne, brille, Jacket. Er scheint hier irgendwie einer der wichtigsten zu sein und leitet auch später die Pressekonferenz. Anschliessend eine Frau die erst mal gar nichts mit Politik zu tun hat, und... ich sollte recht behalten. Sie ist eigentlich Sängerin, weswegen sie ihrer politische Rede, Anklage mit einem Gesang beginnt, der, zumindest für sie so emotional ist, dass sie in Tränen ausbricht. Daneben ein Herr mit locken, eine Seltenheit in Taiwan.
Auch er hat diesen harten Blick, der einem verrät, dass er es ernst meint. Wieder eins weiter sitzt der Ehemann der Sängerin wie ich später erfahre. Er trägt ein Kopftuch mit seinem politischen Kampfspruch drauf, ein gelbes Handtuch über die Schultern, einen ausgefranzten Wollpullover, der sich über seinen Bauch spannt, dazu eine Art Rock aus braunem Leinen trotz seines schlichten Aussehens scheint er informiert zu sein und weiss über die Situation der indigene Bevölkerung In China zu berichten (die Goumintang, Taiwans Nationalpartei kommt aus China).Und zu guter letzt eine Dame ... die einfach nach Büro aussieht,... sich auch für die Interessen der indigene Bevölkerung einsetzt. Ob sie selber einer Gruppe angehört, weiss ich nicht. Die Cameras laufen, zoomen, drehen sich, Fotoapparate blitzen usw.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Ankunft Dezember 2011

Eine dunkel graue Wolkendecke haengt ueber der Stadt, die obersten Stockwerke der Hochhaeuser sind verhangen und es regnet in Stroemen. Ein kalter Wind kraempelt meinen Regenschirm um, und ich beschliessen ihn zusammen zu klappen und mich mit meiner Kaputze zu friend zu geben. Das Wasser rinnt ueber die Strasse, ueber die neuen Gehwege, den neuen Asphalt, schimmert im Schein der neuen Strassenbeleuchtung. Innerhalb weniger Jahre hat sich Taipei zu einer modernen Stadt entwickelt. Ganz anders als der Sueden der Insel, hat die Stadt im Norden einen modernen, hecktischen Charakter, mit einer schreienden, verkehrslauten Fassade.
Die Gebaeude reichen weit hinauf – ich selber wohne in einer ebenso modernen Wohnung im 13. Stockwerk- zwischen den Betonriesen schlaengeln sich auf hohen Pfeilern Autobahnen, und Hochtrassen der MRT wie lange Baender hindurch und sollen mit ihrer gruenblauen Farbe and Fluesse erinnern. Unter diesen Verkehrsstroemen sollen Palmen, Buesche und Blumen das Leben lebenswerter machen. Doch hier und da konnte sich der alte Charm der Stadt erhalten, die kleinen Gassen mit vielen kleinen Garkuechen, Restaurants in denen man zu Taipeipreisen (also teurer, als sons two auf der Insel) Doublings, Nudeln, Reis, Entenhaelse und mehr bekommt. Doch wo fange ich an, nach eineinhalb Jahren? Nichts von dem ist wirklich neu fuer mich, schliesslich ist es nicht das erste Mal, dass ich in Taiwan bin. Es ist vielmehr ein Gefuehl, wie es vielleicht Kinder empfinden, wenn sie vor einer Schokoladentafel sitzen, voller Erwartung und mit dem sicheren Gefuehl, dass sie gut schmecken wird. Genaus geht es mir wenn ich wieder vor einer Garkueche stehe, die Entenhaelse beguachte, der Regen vom Wellblechdach in den Nacken tropft, es nach gekochtem Fleisch riecht und ich mir die ersten Doublings nach einer viel zu langen Zeit bestelle.

Doch nicht alles ist gleich, wie vor eineinhalb Jahren. Ich bin weder zum Urlaub hier, noch als Freiwilliger. Diesesmal mache ich ein Praktikum beim Fernsehsender fuer indigene Bevoelkerung Taiwan. Nicht weit von meiner Wohnung, ein Stueck gegen das Wasser auf der Strasse den Huegel hinauf ist das Buero. Ein schlichtes Gebaeude im Rosa-Farbton. Mein Schreibtisch ist im vierten Stock, hintere Ecke am Fenster.
Nebenmir, gegenueber und hinter mir sitzen andere Mitarbeiter. Hier und da wechsel ich ein Wort mit ihnen, in der Regel jedoch bin ich beschaeftig, mache Internet Recherchen und schreibe kurze Artikel dazu. Da ich mir niemand sagt, wie genau ich etwas zu tun habe, ist das Resultat selten richtig. Aber wenigstens hab ich was zu tun. Meistens weiss keener hier so recht, was ich machen koennte und ich weiss es auch nicht. Aber ja, noch hab ich ja die Text, die ich schreiben muss und die muessen fertig sein, bevor die Chefin am Ende der Woche wieder kommt. Sie wird kaum zufrieden sein, denn – wie bereits gesagt – hat man mir nicht erklaert, wie die Texte sein sollten. Die Texte habe ich inzwischen unzaehlige Male durchgelesen. Ich weiss inzwischen das Kurtely Beale ein Rugbyspieler Australiens indigener Herkunft ist und fuer National Indigenous TV (NITV) als Botschafter auftritt. Ich weiss auch dass Maori TV den Maori Sport Media Award erhalten hat und dass das so besonders ist, da in diesem Fall ein indigener Fernsehsender in eine fuehrende Position gelangt ist, da sie alle 48 Spiele der Rugby Weltmeisterschaft uebertragen konnten. Zudem weiss ich S4C sich neue Strategien ueberlegt, um ein groesseres Publikum zu erreichen. Kurz um, ich beschaeftige mich mit der Frage, ob es in andere TV-Sender indigener Gruppen irgendwelche Neuigkeiten gibt, die fuer diesen Sender interessant sein koennten und schreibe dann ein paar Zeilen dazu.

Neben dieser etwas monotonen Arbeit darf ich an Fortbildunsstunden des Departement zur Internetrecherchen und Marketing Besuchen. Ein etwas gut beleibter Herr, der mich irgendwie an eine Figur aus Star Wars erinnert versucht in einem rasannten Tempo und einer ueberladenen Power Point Praesentation den Zusammenhang zwischen Internet und Marketing zu vermitteln – und das auf Chinesisch. Ich habe kaum etwas verstanden. Viel schein ich allerdings nicht verpasst zu haben, da nach der Haelfte der Zeit die meisten auf ihren Smart Phons rum tippten.
Wenn ich mal nicht arbeite (ich arbeite tatsaechlich von morgens 9 bis Abends 6 oder laenger wenn es zum Beispiel die Moeglichkeit gibt Abends beim Filmen dabei zu sein) gucke ich mir die Stadt und die Umgebung an. Garnicht so weit weg von hier gibt es eine kleine Gasse mit vielen kleinen Laeden. Die Haeuschen stehen steil am Hang, die Huegel und Berge versinken im Nebel, von der Kueste her bringt der Wind kalten Regen mit sich, der die schwarzen Hauswaende hinunter rinnt. ...